Vortragsankündigung: 7. Österreichischer Interprofessioneller Palliativkongress 2019

Banner_Österreichischer interprofessioneller Palliativkongress

Der Österreichische Interprofessionelle Palliativkongress findet vom 28. bis 30. März 2019 in Innsbruck statt. Im Rahmen dessen wird unser CEO Dr. med. Michael Czaplik am ersten Kongress-Tag einen Vortrag halten. Hier schon mal vorab ein Teaser:

Sicherstellung der Versorgung in der Palliative Care: Unterstützung durch Technik?

In Folge des demographischen Wandels steuern wir auf einen Ressourcenmangel im Gesundheitswesen zu. Dies gilt quasi für alle Sektoren und alle Fachbereiche der medizinischen Versorgung, insbesondere aber für besonders spezialisierte Fachkräfte und in „strukturschwachen“ Regionen. Die Überlastung der vorhandenen und das Fehlen weiterer nicht auf dem Arbeitsmarkt verfügbarer Ärzte und Pflegekräfte, erfordert ein Umdenken. Prozessoptimierung, Einbeziehung „geschulter Angehöriger“ und der Einsatz von neuen Technologien – zumeist unter den Schlagworten „Digitalisierung in der Pflege“ oder auch „Healthcare 4.0“ zusammengefasst – sollen hierfür die Lösung sein. Zumeist besteht das Ziel darin, vermeidbare Eskalationen (z.B. Rettungsdienst- oder Notarzteinsätze, Krankenhaus-Einweisungen, unnötige Hausbesuche etc.) zu verhindern und die Qualität in der Versorgungskette zu verbessern. Dies gilt insbesondere für die Palliativversorgung. Und hier beginnt bereits der Spagat.

DR. MED. MICHAEL CZAPLIK
Gründer und CEO der Docs in Clouds GmbH
2019

"Die häufig von General-Kritikern kommunizierten Argumente „das führt zu einer Entmenschlichung der Medizin“, „der Arzt-Patienten-Kontakt leidet“ und „die alten Menschen werden das nicht akzeptieren“ können wir nach ersten Pilotstudien und Referenzprojekten nicht bestätigen."

Es müssen eine ganze Reihe an Herausforderungen gemeistert werden durch die Technik. Sie muss möglichst integrativ sein in Bezug auf die bestehenden Prozesse, muss hohen Usability-Anforderungen genügen (möglichst mit minimaler oder ohne Einweisung bedienbar, ggf. auch durch den Senioren selbst), muss zuverlässig und robust funktionieren, muss normativen Rahmenbedingungen genügen und – vor allem – muss sie akzeptiert werden durch den Patienten, die Pflegekraft, den Arzt und die Angehörigen. Die häufig von General-Kritikern kommunizierten Argumente „das führt zu einer Entmenschlichung der Medizin“, „der Arzt-Patienten-Kontakt leidet“ und „die alten Menschen werden das nicht akzeptieren“ können wir nach ersten Pilotstudien und Referenzprojekten nicht bestätigen. Genau das Gegenteil ist der Fall.

Natürlich kann der Telearzt den Hausbesuch und die menschliche Zuneigung nicht ersetzen, aber durchaus genau dort supplementieren, wo heutzutage die oben genannte „Lücke“ klafft und – aufgrund fehlender Zeit – überhaupt kein Kontakt stattfindet. Bisher involvierte Stakeholder – Pflegekräfte, Ärzte und Patienten – äußern sich durchweg positiv. Die Akzeptanz ist besser als ursprünglich befürchtet. Natürlich dürfen diese Aspekte und die ethische Betrachtung künftig nicht unter den Tisch fallen, sondern müssen weiterhin beachtet werden.

Schließlich ist es wichtig, dass die Technik den Menschen unterstützt und ihn von „vermeidbaren“ Belastungen befreit. Auf diese Weise können die verfügbaren Ressourcen zielgerichtet eingesetzt werden und somit der bestmögliche Nutzen für die Allgemeinheit generiert werden.